Verfasst von Bernard Kundig am So, 2010-11-28 15:38.
BIEN-Schweiz bezweckt gerade mit der Publikation des Buchs zur Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens in der Schweiz, die auch den Anstoss zur Veranstaltung an der ETH Zürich gab, dieses Grundeinkommen vom Podest der «grossen Idee» bzw. der Utopie herunter zu holen und für die Realpolitik zugänglich zu machen. Dabei bemühen sich alle Beiträge um Nüchternheit und erheben sogar einen wissenschaftlichen Anspruch.
Jedenfalls gilt: Die Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens sind keineswegs nur Geldverleiher, Banksters oder andere Finanzjongleure mit horrenden Boni - dann hätten wir es relativ einfach. Ich finde solche Aussagen sowieso fragwürdig, ebenso wie Begriffe wie «Eigentum des Volkes». Tatsache ist: In der Finanzwirtschaft gibt es nicht mehr echte Gegner eines Grundeinkommens als in der Realwirtschaft, und auch bei den Arbeitgebern sind die Meinungen ebenso geteilt wie bei den Arbeitnehmern. Bei den Gegnern eines bedingungslosen Grundeinkommens handelt es sich hauptsächlich um Menschen, die sich immer noch in einer Welt glauben, die längst vorbei ist, nämlich in der klassischen Industriegesellschaft mit ihrem Wachstumsfetischistmus und mit dem dazu gehörigen Arbeitsethos; oder aber es sind jene Leute, denen die Freiheit Angst macht; oder schliesslich jene, welche schlicht ein negatives Menschenbild haben, wie an der Veranstaltung selber ganz richtig bemerkt wurde.
Kommentar :
Was heisst hier Utopie
BIEN-Schweiz bezweckt gerade mit der Publikation des Buchs zur Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens in der Schweiz, die auch den Anstoss zur Veranstaltung an der ETH Zürich gab, dieses Grundeinkommen vom Podest der «grossen Idee» bzw. der Utopie herunter zu holen und für die Realpolitik zugänglich zu machen. Dabei bemühen sich alle Beiträge um Nüchternheit und erheben sogar einen wissenschaftlichen Anspruch.
Jedenfalls gilt: Die Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens sind keineswegs nur Geldverleiher, Banksters oder andere Finanzjongleure mit horrenden Boni - dann hätten wir es relativ einfach. Ich finde solche Aussagen sowieso fragwürdig, ebenso wie Begriffe wie «Eigentum des Volkes». Tatsache ist: In der Finanzwirtschaft gibt es nicht mehr echte Gegner eines Grundeinkommens als in der Realwirtschaft, und auch bei den Arbeitgebern sind die Meinungen ebenso geteilt wie bei den Arbeitnehmern. Bei den Gegnern eines bedingungslosen Grundeinkommens handelt es sich hauptsächlich um Menschen, die sich immer noch in einer Welt glauben, die längst vorbei ist, nämlich in der klassischen Industriegesellschaft mit ihrem Wachstumsfetischistmus und mit dem dazu gehörigen Arbeitsethos; oder aber es sind jene Leute, denen die Freiheit Angst macht; oder schliesslich jene, welche schlicht ein negatives Menschenbild haben, wie an der Veranstaltung selber ganz richtig bemerkt wurde.